Profilerboje

Profilerboje auf dem Wasser der Moehnetalsperre

Die Profilerboje ist eine Weiterentwicklung der Fischmessboje, die bereits seit 2014 auf den RV-Talsperren im Einsatz ist. Die Fischmessboje wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW und der Europäischen Union entwickelt und nutzt ein hydroakustisches System, um so genannte pelagische Fischbestände – also Fische, die sich nicht am Gewässergrund, sondern im Freiwasser aufhalten – in Echtzeit zu erfassen. Die Fischmessboje kam in der Vergangenheit unter anderem bei der jährlichen Befischungsmaßnahme, bei der Bestandskontrolle der Kleinen Maränen in der Biggetalsperre als auch bei der Sauerstoffbelüftung der Möhnetalsperre während der Sommerstagnation zum Einsatz.

Die neue Profilerboje, die – nach der Erprobungsphase im Vorjahr – Anfang April 2019 zu Wasser gelassen wurde, kann deutlich mehr als ihre Vorgängerin: Sie erfasst neben den Daten zur Fischverteilung, mittels automatisierter Probenahme auch Werte wie Sauerstoff, Temperatur und Schichtung des Wasserkörpers bis zu einer Tiefe von 50 Metern und liefert so über einen jährlichen Einsatzzeitraum von rund 270 Tagen ein lückenloses Bild der hydrologischen Verhältnisse in der Talsperre.

Skizze von Messboje
Copyright LFV Hydroakustik GmbH

Die Profilerboje liefert darüber hinaus wertvolle Langzeiterkenntnisse etwa bei limnologischen Fragestellungen zum Klimawandel. Sie ist aktuell auf der Möhnetalsperre in Betrieb, kann aber alternativ auch auf den anderen Talsperren eingesetzt werden. Die Messungen inklusive Datenübertragung erfolgen täglich zu voreingestellten Zeiten und bei Bedarf darüber hinaus. Neben der Abteilung Flussgebietsmanagement, speziell dem Fischereibetrieb, greifen auch das Kooperationslabor und der Talsperrenbetrieb online auf die Messwerte zu, wodurch ein schneller Wissensstand garantiert ist. In kritischen Situationen wie etwa bei der Tiefenbelüftung in den Sommermonaten, können hierdurch schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden.