Spätsommerbarschalarm

Barsch im Netz
Mit Glück beißen Barsche jenseits der Pfundmarke, wie dieser dicke Stachelritter.
Sonnenaufgang
Früh am Morgen der Sonne und den Barschen entgegen.
Oberflächenköder und Twichbaits
Oberflächenköder und Twichbaits - perfekt für Spätsommerbarsche.
Kreisende Möwen über See
Wenn die Möwen kreisen sind Barsche und Angler nicht weit.
Barsche
Köder im silbrig-blauen Maränendekor imitieren die Hauptbeute der Räuber ideal.
Vier Küchenbarsche
Schöne Küchenbarsch-Strecke.

Der Spätsommer ist klassischerweise eine gute Zeit für Barschangler an unseren Seen. Wer jetzt sein Angelboot zur richtigen Zeit im Wasser hat, kann tolle Fänge machen!

Gute Bedingungen = gute Fänge

Die Bedingungen sind grade zum Ende des Augusts und im September ideal. Die Temperaturen sinken langsam und erste Winde durchmischen die Wassersäule. Das aktiviert die Fische. Insbesondere die Barsche starten jetzt ihre kleinen und großen Raubzüge. Trotz sinkender Temperaturen ist aber für Angler immer noch T-Shirtwetter möglich. Perfekte Bedingungen also um früh morgens das Boot ins Wasser zu lassen und der aufgehenden Sonne mit der Barschrute im Bug entgegen zu fahren.

Der frühe Vogel fängt den Barsch

Tatsächlich haben die letzten beiden Wochen gezeigt, dass insbesondere die frühen Morgenstunden eine gute Zeit für hervorragende Barschfänge sein können. Besonders gut sind tiefe Wasserzonen mit Strukturbrüchen wie Brücken, an denen die Barsche gerne Maränen und andere Kleinfischschwärme zusammentreiben, um dann in kleinen Gruppen zuzuschlagen. Dann sieht man häufig für eine kurze Zeit das Wasser „brodeln“ und nicht selten spritzen flüchtende Kleinfische aus dem Wasser unmittelbar an der Oberfläche. In solchen Momenten gilt es schnell zu sein. Gut vorbereitete Angler haben dann immer eine Barschrute mit Oberflächenköder bestückt griffbereit. Die Angelei mit Popper und Stickbait verspricht nicht nur spektakuläre Bisse. Immer wieder lassen sich mit diesen auffälligen Ködern auch große Barsche aus der Reserve locken. Im Jagd- und Fressrausch werden sie schnell unvorsichtig.

Klassischer Indikator für wildes Oberflächentreiben sind die bekannten Mövenschwärme. Wo sie kreisen, sind Futterfisch und Barsch häufig nicht weit. Allerdings sind die Vögel auch nicht immer ein Garant für gute Fänge. Es ist unerlässlich auch selbst den Blick stets aufmerksam über die Wasseroberfläche kreisen zu lassen. Manchmal sind die Phasen, in denen die Barsche ihre Beute an die Oberfläche drücken sehr dezentral verteilt und kurz, so dass die Möwen sie gar nicht so schnell bemerken. Umso wichtiger ist es dann für den Bootsangler schnell die entdeckte Stelle anzufahren und die raubenden Fische anzuwerfen.

Übrigens lohnt es sich nicht nur auf bekannte Spots, wie z.B. die häufig stark frequentierte Delecker Brücke am Möhnesee zu konzentrieren. Häufig stehen die Barsche nämlich auch an den Plateaus mit angrenzendem Tiefenwasser oder ausgeprägten Unterwasserhalden.

Als Köderfarbe ist klassischerweise ein silbrig-bläuliches Dekor gut. Dieses ähnelt den Maränen als Beute ideal. Das zeigt sich immer wieder mal bei frisch gefangenen Barschen, welche beim „Landgang“ kurz zuvor erbeutete Maränen wieder ausspucken. Als zweites Dekor ist allerdings auch ein bräunlich-barschähnliches Dekor nicht verkehrt. Denn Barsche sind Kannibalen, wie sich bei ausgenommenen Fischen immer wieder zeigt.

Boot top, Ufer flop?

Sicher haben Bootsangler mit ihrer Mobilität beim Barsche suchen auf unseren Seen einen Vorteil. Aber auch die Uferpartien der Seen sind insbesondere zum Abend hin immer wieder ein Versuch wert. Die Barsche treiben ihre Beute gerne ins flache Wasser, um ihnen den Fluchtweg abzuschneiden. Wer also mit wachsamen Auge das Seeufer mit kleinen bis mittelgroßen Wobblern und Gummifischen absucht hat gute Chancen dabei auch auf einen raubenden Barschschwarm zu stoßen und seine Fische zu fangen.

Die Oberflächenaktivität der Barsche ist allerdings nicht immer gleich. Es gibt Tage, in denen sind die Fische über längere Phasen im oberen Bereich der Wassersäule aktiv. An anderen Tagen ist dieses Verhalten nur sehr sporadisch zu beobachten. In diesen Phasen sind tiefer geführte Barschköder immer einen Versuch wert. Ob es dann mit dem Echolot im Blick zielgenau per Dropshopt-Montage zu den Fischen herunter geht, oder ob mit sinkenden Barschködern wie Spinjigs oder Gummifischen an der Bleikopfmontage großflächig gesucht wird ist dann Geschmackssache. Beides kann gut funktionieren. Häufig lassen sich so übrigens auch über den Tag verteilt noch Fische überlisten.

Wir wünschen euch viel Spaß und Petri Heil bei der Barschjagd an den Sauerland-Seen!

 

Text u. Bilder: Clemens Strehl            31.08.2020

 

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